Als ich neulich mit einer Freundin über mein Business sprach, kam das Gespräch unweigerlich auch auf ihr Liebesleben. Sie erzählte mir, dass bei ihr momentan wenig los sei, obwohl sie mit ihrem Freund zusammenwohnt und im besten Alter ist. Wobei man das in Bezug auf Sex m.E. nicht sagen kann. Ich finde eher, dass die Sexualität mit zunehmendem Alter besser wird. Damit meine ich nicht unbedingt akrobatische Übungen oder Hochleistungssport, sondern Frau weiß dann besser, was sie will, und tut dies auch kund. Die Sexualität wird mit zunehmendem Alter oft intensiver und erfüllender. Vorausgesetzt natürlich, dass man sich selbst und seinen Körper gut kennt, sich fit hält und sich traut, offen über seine Bedürfnisse zu sprechen.

 

Das Paradoxon des Selbstbewusstseins: Stark im Alltag, leise im Bett 

Es gibt jedoch viele Frauen, die im Alltag sehr selbstbewusst und eloquent sind, im Bett jedoch kaum eine Stimme haben. Sie passen sich den Wünschen ihres Partners an und wundern sich dann, warum die Lust auf Sex nachlässt. Ihr Selbstbewusstsein scheint im Schlafzimmer verloren gegangen zu sein. Sie trauen sich nicht, für ihre eigenen Bedürfnisse einzustehen, und das macht mich wirklich traurig. Hier dürfen wir Frauen gern mehr Egoismus zeigen. Ich weiß, Egoismus hat einen negativen Touch. Aber nur wenn es mir gut geht, wenn ich gut für mich sorge z.B. im Bett mit meinem Partner auf meine Lust achte, kann ich das Zusammensein genießen und wird es für uns Beide eine schöne Begegnung. 

 

Gemeinsamkeiten finden: Die Bedeutung von Kompromissen im Schlafzimmer

Natürlich soll es im Bett nicht nur nach den Wünschen der Frau gehen. Vielmehr sollte ein Kompromiss gefunden werden, der beiden Partnern gerecht wird. Wenn zum Beispiel die Frau bei romantischer Musik besser entspannen und in Stimmung kommen kann, ihr Partner jedoch lieber ohne Musik ist, dann könnten sie sich abwechseln. Mal richtet man das Liebesspiel nach den Vorlieben der Frau aus und mal nach denen des Mannes. Denn für Frauen spielt das Setting oft eine wichtigere Rolle. Ich bezeichne das als „frauenfreundliche Liebeszeit“, zu der neben Musik z.B. auch Kerzenlicht und ein angenehmer Duft gehören. 

 

Die Wichtigkeit der Partnerbindung: Ein gemeinsamer Weg zum erfüllten Liebesleben

Es ist wichtig, dass der Mann das Wohl seiner Partnerin im Bett im Blick hat, denn nur wenn sie sich wohl fühlt und entspannen kann, wird das Liebesleben für beide erfüllend und findet auch häufiger statt. Leider ist es oft umgekehrt, besonders bei jungen Paaren. Die Frau möchte, dass es für den Mann schön ist, möchte zeigen, dass sie gut im Bett ist, möchte ihren Partner nicht enttäuschen…

Dabei bleibt ihre Lust auf der Strecke und irgendwann schläft ihre Lust auf Sex ein. Meistens beklagen sich dann die Männer, dass sie zu wenig Sex haben. Und je mehr sie ihre Partnerin bedrängen, umso mehr fühlt sie sich unter Druck gesetzt und zieht sie sich zurück. So entsteht keine Atmosphäre für Liebeszeit. Und je länger die Abstände zwischen den Liebeszeiten sind, umso schwerer fällt es Frauen wieder in den Liebesmodus zu kommen. Da ist es wichtig, entspannte Liebeszeit zu haben, ohne Erwartung, um sich wieder anzunähern. Das habe ich auch meiner Freundin empfohlen. Wie wär es z.B mal, einen Abend lang nur mit kuscheln und knutschen? 

 

Die Macht des Egoismus: Warum Selbstbewusstsein sexy ist

Ich erhalte oft Nachrichten von Männern, die mir sagen, dass sie ältere Frauen im Bett bevorzugen, weil diese wissen, was sie wollen und sich nicht einfach nur passiv verhalten. Meine Tantralehrerin Regina Heckert nennt dann immer gern den Begriff „Toter-Hase-Syndrom“. Das beschreibt, wie sich einige Frauen im Bett verhalten. Für Männer ist es oft schwierig, ihre Partnerin zu befriedigen, wenn sie ihre Wünsche nicht kommuniziert. Deshalb ist es an der Zeit, dass Frauen wieder lernen, egoistisch zu sein, selbstbewusst ihre Bedürfnisse im Bett zu äußern und die Führung zu übernehmen. Denn genau das ist unsere Bestimmung und finden Männer sexy.